EIN MANN,
ZWEI CHEFS
(One Man, two Guvnors)
Komödie nach Goldonis „Il servitore di due padroni"
von RICHARD BEAN
Deutsch von Peter und John von Düffel
3 D, 6 H / Stat. / var. Dek
UA Juni 2011 Lyttelton, National Theatre London
DSE 2. November 2013 Theater Münster
Pr. 5. November 2022 Rheinisches Landestheater, Neuss
Als der für sie vorgesehene Bräutigam Roscoe Crabbe umgebracht wird, kaum dass er aus dem Knast ist, verlobt Charlie Clench seine Tochter Pauline einfach mit Alan, dem Sohn seines Freundes und Rechtsanwalts Dangle. So muss er die Feier nicht absagen. Pauline ist's zufrieden, denn sie liebt den romantischen Möchtegernschauspieler Alan, während die Hochzeit mit dem schwulen Roscoe eine reine Geldheirat gewesen wäre. Die Party ist gerade in vollem Gang, als unerwartet der totgeglaubte Roscoe auftaucht - in Wahrheit ist es Rachel, die verkleidete Zwillingsschwester des Toten. Während die Beteiligten an der Hauptintrige um Geld, Versprechungen und Ehre kämpfen, macht Roscoes Leibwächter, der stets hungrige kleine Gauner Francis, Buchhalterin Dolly schöne Augen und lässt sich heimlich von einem zweiten Chef engagieren. Es ist Rachels Freund, zugleich Mörder ihres Bruders, der inkognito unterwegs ist. Das doppelte Engagement bringt Francis bald in arge Bedrängnis und verlangt ihm höchste Konzentration, irrsinnige Verrenkungen und immer neue Ausreden ab...
Indem er ihn im halbseidenen Milieu im Brighton der 60er Jahre ansiedelt, erfindet Richard Bean Goldonis "Il servitore di due padroni" auf geniale Weise neu: spritzig, frech und quicklebendig. Die zentrale Szene, in welcher der Held seinen beiden Herren gleichzeitig das Essen aufträgt, gerät Bean durch die Hinzuerfindung eines 80jährigen Obers glatt noch witziger als das Original. Dank einer erstklassigen Übersetzung besticht auch die deutsche Version durch schnodderigen Vorstadt-Slang und genau gesetzte Soziolekte. Eine echte Meisterleistung voller Slapstick, Wortwitz und temporeicher Schlagabtäusche.
"Eine meisterhafte Komödie im Landestheater [...] Der britische Dramatiker hält fest an der Grundgeschichte Goldonis, nur verlegt er sie ins Brighton der 1960erJahre. Auch Moschitz ändert daran nichts, seine Inszenierung steht und fällt mit den Figuren, die [...] von allen Darstellern wunderbar gespielt werden. Vor allem aber Philippe Ledun als überforderter „Diener“ Francis [...] macht sprachlich (Übersetzung von Peter und John von Düffel) und situativ eine Figur, wie sie im Buche steht. Köstlich seine Überforderung, köstlich seine ständige Gier nach Essen, köstlich sein Bemühen, für alles den Überblick zu behalten." (NGZ)
...und das sagte die Presse zur Londoner UA:
"Die wilde Farce kombiniert die Struktur des Originals mit typisch anglosächsischem Sprachwitz und physischer Komik. Das Ergebnis ist eine der witzigsten Produktionen in der Geschichte des National." (The Guardian)
"Richard Beans inspirierte und umwerfend komische Adaption ist der Hit dieses Sommers. Unwiderstehlich." (The Telegraph)
"James Corden feiert ein triumphales Comeback als Komiker am »National« in One Man, Two Guvnors, einem wahnsinnig albernen und teuflisch mit Witzen gespickten Stück bester Unterhaltung (...) Ein Mann, zwei Chefs, ein Volltreffer." (The Independent)
Richard Bean, geb. 1956 in East Hull, studierte Psychologie und arbeitete zunächst als Psychologe, aber auch als Model und Stand-Up Comedian. Erst vierzigjährig entdeckte er für sich das Schreiben. Seine Theaterstücke werden an den besten Adressen Londons und New Yorks inszeniert. Er gehört zu den gegenwärtig erfolgreichsten Bühnenautoren Großbritanniens.
Produktionsfotos © Marco Piecuch